Die Migros gibt ihre Kieferorthopädie-Tochter Bestsmile auf. Eine Restrukturierung hat nicht gefruchtet. Es dürfte wohl auch zum Stellenabbau kommen.
Bestsmile habe Anfang 2024 eine Geschäftsanalyse eingeleitet und infolgedessen eine Restrukturierung durchgeführt. «Dennoch blieben die Ergebnisse der vergangenen Monate hinter den angestrebten Zielen zurück», heisst es in einer Mitteilung der Migros vom Dienstag.
Darum sollen die Filialen der Firma, die die Migros erst 2022 vollständig übernommen hat, nun «voraussichtlich schrittweise geschlossen» werden, so die Mitteilung. Die Kunden von Bestsmile könnten ihre Behandlung künftig bei der Migros-Tochter Zahnarztzentrum.ch weiterführen.
«Bedauerlicherweise lässt sich ein Stellenabbau wahrscheinlich nicht vermeiden», heisst es weiter. Für die Mitarbeitenden, die davon betroffen sind, sei ein Konsultationsverfahren eröffnet worden. Nach Abschluss des Verfahrens solle über die detaillierten Massnahmen entschieden werden.
Bestsmile wurde 2018 gegründet und ist auf die Zahnkorrektur mit transparenten Zahnspangen, sogenannten Alignern, spezialisiert. Die Migros übernahm 2022 die 36 Praxen des Startups. Im Februar wurde dann bekannt, dass die Migros neun davon schliesst, was bereits damals zu einem Abbau von 40 Stellen führte.
Für Aufsehen sorgte zudem ein Medienbericht von Anfang Jahr, der aufzeigte, dass der Migros bei der Übernahme von Bestsmile falsche Zahlen vorgelegt worden.
Ein Migros-Sprecher sagte damals dazu: «Im Rahmen der Überprüfung des Bestsmile-Geschäftsberichts 2021 wurden im Herbst 2023 Ungereimtheiten festgestellt.» Daraufhin hatte die Migros ein Verfahren eröffnet. Dieses sei nach wie vor «im Gange», wie die Migros gegenüber watson mitteilt. Es stehe jedoch «in keinem Zusammenhang» mit den nun angekündigten Schliessungen.
(sda/awp/kma)
Man ist von den Eigenmarken und Kernkompetenzen abgedriftet und muss nun gigantische Fehltritte abschreiben.
Als Genossenschaftler frage ich mich, warum wir zu Themen wie Bestsmile, Globus, Interio, Depot, M-Wa, SportX, BikeWorld, Do it + Garden, Hotelplan M-Electornics nie auch nur im Ansatz befragt oder konsultiert wurden.
Wäre toll, wenn die Manager für ihre Fehlentscheidungen die Boni zurückerstatten müssten.
CARE könnte auch bald dran sein.